PS bei Emails

Benutzt ihr auch bei euren Emails ab und zu ein „PS“ (also ein „Postskriptum“)?

Neulich war ich versucht, einen schönen Nachsatz, der mir zum Abschluss noch einfiel, zur Mail zu schreiben.
Da wurde ich ein wenig stutzig, was denn PS überhaupt bedeutet.

In Wikipedia findet sich Folgendes:

„[…]

Ein Postskriptum (v. lat. post „hinter, nach“ u. scribere „schreiben“) ist ein Anhang an einen Text. Deutsche Bezeichnungen sind Nachschrift, Nachsatz und die Abkürzung NS.. Es wird oft in Briefen oder ähnlichen Kommunikationsvarianten wie E-Mail oder Usenet verwendet.[…]

Laut Duden und DIN 5008 lautet die korrekte Abkürzung PS:.

[…]“

Witzigerweise findet man dies unter dem Link „http://de.wikipedia.org/wiki/P.S.“. Dabei ist „P.S.“ ja gar nicht die offizielle korrekte Schreibweise nach Duden und DIN. Tststs.

Benutzt wirklich jemand die deutsche Abkürzung „NS.“? Das ist ja nicht wirklich eine politisch korrekte Abkürzung. Ich habe dies zumindest noch nie als Anhangskürzel gesehen.

PS bedeutet also „nach dem Geschriebenen“.
Warum hat man jetzt in einer E-Mail einen „Nachsatz“? Warum sollte man überhaupt etwas „nachschreiben“?

Ich kann mir gut vorstellen, wie einem damals, wenn man den Brief endlich fertig auf Pergament  eingemeißelt hatte, noch ein ganz wichtiger Punkt einfiel. Den wollte man noch unbedingt dazuhämmern. Aber leider hatte man schon seine Unterschrift unter das gute Schriftstück gesetzt. Bevor man sich dann eine neue Steinplatte nehmen oder gar den Brief komplett nochmal abschreiben (oder tippen – je nach Zeitalter) muss, macht man sich das Leben leicht mit diesem handlichen „Nachsatz“.

Aber in einer Email? Warum sollte ich da den Nachsatz hinter den Text schreiben? Da kann ich den Nachsatz doch einfach da einfügen wo ich ihn brauche. Ich brauche nicht mal alles neu zu tippen (welch technische Revolution).
Ich füge es einfach ein und fertig.

PS: Eins muss man dem PS allerdings lassen. Es fällt sofort ins Auge!

7 Kommentare zu „PS bei Emails“

  1. Ein Post-Postskriptum. Na ja, wenn man vergesslich ist, kann man wohl auch noch ein PPS: oder sogar ein PPPS daruntersetzen. Vielleicht zieht das auch das Auge an?

    Spätestens aber bei PPPS sieht es so aus als wäre der Autor vergesslich und unstrukturiert! 🙂

  2. PS setzt man heute noch unter Schreiben, jeder Art, wenn man einen Zusatz zu dem voran Geschriebenen hat, um diesen in der Wertigkeit und inhaltlich zu trennen. Das heißt, man gibt im PS einfach das wieder, was man als weniger wichtig erachtet, aber dennoch gesagt haben möchte und was nichts mit dem eigentlich Betreff des Schreibens zu tun hat. Man kann ja auch auf Einladungskarten drucken und dort ein PS am Ende einfügen…geht ja alles.;-)
    NS ist übrigens einfach nur Altdeutsch. PS international..

  3. Ich schreibe nie P.S. – dachte auch immer das steht für etwas persönliches zum Schluss… …wohl ein Irrtum. Wenn ich einem SChreiben noch etwas hinzufügen möchte, dann schreibe ich: „Anmerkung:“ manchmal auch das englische Wort: „Remark:“ …obwohl ich EINGENTLICH kein Freund vom übermässigen gebrauch englischer Wörter in deutschen Schreiben oder Reden bin….

  4. „Anmerkung“ kann man aber ja auch bereits im Text benutzen.
    Andererseits sind doch alles Anmerkungen oder Remarks die du schreibst, oder?

    Ich finde PS ganz nett.
    Stefan

    PS: Vor allem ist es ein echter Hingucker 🙂

  5. Also ich nutze PS sehr häufig und finde es eigentlich ganz nützlich, um zum Beispiel ein Thema anzusprechen, was gar nicht mit dem Inhalt der E-Mail gemeinsam hat. So hat das alles eine gewisse Übersicht.

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