Das Internet ist doch ein Tummelplatz aller unnützen Belanglosigkeiten, die es überhaupt gibt auf der Welt.Und man erfährt dabei so einiges über die Spezies, die sich da Homo sapiens (der weise Mensch) tauft. Ich bin mir da nach manchen Streifzügen in der wundervollen Welt der Virtualität (und Banalität) nicht hundertprozentig sicher, ob dieser Begriff seine Berechtigung hat.
Es sei denn mit weise ist Nasenbohren gemeint.
„Nasenbohren?“, fragst du. „Nasenbohren!“, sag ich.
Ich gebe bei Google „Nasenbohren“ ein und erschrecke. Hier eine kleine Zusammenfassung dieser Odysee.
Nicht nur, dass sich jemand eine eigene Domain dafür reserviert hat (Nachtrag vom 12.02.2007: Glücklicherweise wird diese Domain jetzt direkt zu Wikipedia weitergeleitet. D.h. eine Absonderlichkeit weniger. Ein Glück!).
Oh nein. Zur Nasebohren-Meisterschaft gibt es auch noch Urkunden. Das Ganze wird auch noch pseudo-wissenschaftlich auf Wikipedia detailliert (mit Foto) aufgearbeitet.
Die Sache gipfelt allerdings in den Infos, die ich hier nur geschmacklos kurz anreißen möchte:
- Nasenbohren macht intelligent (womit wir vielleicht doch wieder den Homo sapiens streifen).
- Offensichtlich macht das Nasenbohren so intelligent, dass sich bereits Eltern von Vielpoplern Gedanken über eine Hochbegabung machen.
- Nasenbohren ist gesund. Eine Behauptung vom österreichischen Dr. Friedrich Bischinger. Der jedoch scheinbar nicht mehr so richtig existiert: www.arztverzeichnis.at/drbischingerfriedrich. Eine Behauptung, die sich sicherlich bald in den Modernen Märchen widerfindet. Auf jeden Fall scheint der Mann mit dieser Behauptung um die Welt gegangen zu sein.
- Nasenbohren als Sport – leider wurde dieser sicherlich total interessante Beitrag aus dem Forum gelöscht.
- Bekennende anonyme Nasenbohrer mit ausgeleiherten [Zitat] Nasenflügeln. Mensch, wenn du die Nasenflügel doch nur augeleiht hast, gib sie doch wieder zurück und hol dir neue!
- Nasenbohren macht große Nasenlöcher. Warum eigentlich nicht dünnere Finger? Oder schmutzige Fingernägel?
Ich nehme an, dass ich nun jeden Leser ordentlich angewidert habe und schließe daher mit einem gut gemeinten Rat:
Hast du stumpfe Finger, alter Hase?
Spitz sie an, in deiner Nase!