Am Morgen

Wie schön, wenn ich zwischendurch mal Zeit habe mit den Jungs Hausaufgaben zu machen. Das ist auch bei den großen Managern, die die ganze Woche über nicht zu Hause sind, die Beschäftigung mit ihren Kindern: „Ich mache gerne mit meinen Kindern Hausaufgaben!“

Oh ja! Und außerdem verbringen diese „erfolgreichen“ Karrieremänner auch unheimlich viel Zeit mit ihren Kindern.
Für mich war „Hausaufgabenmachen“ auch immer ein idealtypisches Bild für „wir-verbringen-schöne-Zeit-zusammen“.

Ok, du als mein Leser weißt, dass dem natürlich nicht so ist.
Hausaufgaben sind harte, nervenaufreibende Arbeit, die eher auseinander treibt als dass sie ein großes buntes Band der Zusammengehörigkeit schweißt.

Aber darum soll es gar nicht gehen. Ich frage Felix zur Abwechslung Englisch ab. Auch wenn es in der Grundschule nicht gewertet wird und es ab der 5. Klasse keinerlei Voraussetzungen gibt, wird in der Grundschule Englisch unterrichtet.
Verstehen muss ich das nicht.
„Unterrichten“ ist auch das falsche Wort. Meiner Meinung nach fällt das eher unter waldorfsche Dimensionen.
Sagen wir besser:

in der Grundschule wird Englisch „getanzt“

Felix hat einen Zettel mit englischen Phrasen und soll aus den deutschen Phrasen die Passende auswählen.
Da er gerade krank war und sowieso genug Hausaufgaben nachholen muss, setze ich mich dazu, um die Aufgaben möglichst schnell zu erledigen. Es ist wirklich ein großer Berg.

ich
Was heißt denn „in the morning“?
Felix
hmmmm „in“ heißt doch „in“ … aber mit „in“ fängt auf der deutschen Liste nichts an.
ich
Ok, stimmt. In diesem Fall heißt es auch „Am“. Also, „Am Morgen“.
Felix
Aha.
ich
Was heißt jetzt „in the afternoon“?
Felix
(ganz aufgeregt) Oh. After!? Das weiß ich. Das heißt „AM Arsch!“

Hurra! Mein Kleiner kann Englisch!

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