Ritalin

Ritalin scheint ein wahres Wundermittel, was man da so alles liest.

Das muss ich doch mal für mich zusammenfassen:

Ritalin ist der Handelsname des Medikamentes Methylphenidat aus dem Hause Novartis. Ritalin als Medikament ist in Deutschland verschreibungspflichtig, da es unter das Betäubungsmittelgesetz fällt.

ADS/ADHS und Ritalin

Umgangssprachlich fällt der Begriff Ritalin häufig im Zusammenhang mit der Aufmerksamkeitsdefizit -bzw. Hyperaktivitätsstörung (ADS/ADHS).
Diese psychischen Störung erhielt in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit. Vor allem aufgrund der kontroversen Diskussion zwischen Störung und dem Symptom des „normalen“ Zappelphilips.
Unbestritten hilft Ritalin bei der Therapie dieser Störung. Umstritten bleiben jedoch die widersprüchlichen und objektiv unzureichenden Möglichkeiten zur Diagnose von ADS/ADHS.

Hochbegabung

Nicht jeder „Zappler“ hat automatisch ADS/ADHS. Und häufig werden Symptome von ADS auch noch mit denen der Hochbegabung verwechselt, erschwerend finden sich die „Symptome“ auch im normalen Entwicklungsverlauf von Kindern.
Z.B.: findet sich eine schwer zu erhaltende Aufmerksamkeit bei ADS-Betroffenen, aber auch bei gelangweilten Hochbegabten und natürlich in gewissem Maße bei jedem anderen Menschen auch.
Eine geringe Ausdauer bei Aufgaben, kann auf ADS hinweisen, aber auch bei Hochbegabten darauf hinweisen, dass die Aufgabe als unwichtig eingestuft wird.

Die Beurteilung der Grenze ist hier nicht einfach und natürlich dem fachkundigen Arzt überlassen. Eine Behandlung mit Ritalin kann bei ADS-Betroffenen zu Erfolg führen. Bei hochbegabten ADSlern kann es aber sein, dass zwar die ADS-Auswirkungen gelindert werden, jedoch die Auswirkungen der Hochbegabung nun zu Tage treten und sich damit keine signifikante Besserung ergibt.

Gehirn-Doping mit Ritalin

Eine weitere Wirkung, die Ritalin zugeschrieben wird, ist die des Gehirn-Dopings. Nach Lektüre verschiedener Quellen hört es sich fast so an, als wäre der Traum der Menschheit wahr geworden.
Ich schlucke einfach ein paar Pillen und schon bin ich eine Lern- und Intelligenzbestie.

Nicht umsonst ist Ritalin unter Studenten sehr verbreitet. Aber mal ehrlich: glaubt das wirklich jemand?

Wirkungsweise von Ritalin (bzw. Methylphenidat)

Um sagen zu können, ob man durch Ritalin eine Intelligenzbestie wird, muss man erstmal verstehen wie dieses Medikament wirkt. Ritalin hemmt die Aufnahme von Dopamin und Noradrenalin in den Präsynapsen, sorgt damit für eine erhöhte Reizweiterleitung in den Nerven.
Die Auswirkung davon ist eine erhöhte Konzentration und eine erhöhte Ausdauer.
Dabei wird gleichzeitig das Hungergefühl unterdrückt.

Durchaus wünschenswerte Eigenschaften.

Nur dürfte jedem von vornherein klar denkenden Menschen klar sein, dass dies auf Dauer, ohne zugrunde liegendes Krankheitsbild, nicht gut sein kann.
Nebenbei bemerkt hat Ritalin, wie jedes Medikament, unerwünschte Nebenwirkungen, wie z.B. Schlaflosigkeit oder Nervosität. Dinge, die man im Zuge von Prüfungsvorbereitungen sicherlich nicht braucht.
Eine Steigerung der „Intelligenz“ darf man dann auch direkt in das Reich der Märchen verweisen. Höhere Konzentration bedeutet noch lange keine Steigerung des IQ.

Sollte man also als Student einfach nur lernen wollen, so kann man dies auch gezielt mit anderen Methoden (Autogenes Training, Kaffee, auch Bananen helfen) schaffen.

Nach dem Absetzen des Medikamentes kann es nämlich zu depressiven Stimmungen kommen. Wie soll man sich da noch über eine gute Note freuen?

Also, lieber doch nur bei ausführlicher Diagnose und vom Arzt verschrieben.

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